Geschichte

Geschichte

Unser Heimatdorf Klinkrade wird das erste Mal im Jahre 1230 urkundlich erwähnt, das Jahr seiner Gründung liegt jedoch weiter zurück und wird sich kaum noch ermitteln lassen. Denn die Feldmark von Klinkrade - wie auch die der Nachbardörfer - ist uralter Siedlungsboden. Das beweisen die zahlreichen Bodenfunde, wie Steinbeile, Schaber, steinerne Speerspitzen usw. aus der Steinzeit, ferner die vielen Grabfunde - besonders Urnen - aus der Bronzezeit. Die wichtigsten Funde stammen zweifellos aus dem Südteil unserer Feldmark, dem Klinkrader Moor, das einmal ein Teil des längst eingegangenen Duvensees gewesen ist. Dort wurden ganze Wohnplätze ausgegraben, dazu ein hölzernes Paddelruder, das älteste Ruder der Welt! Vor mehr als 10.000 Jahren wohnten dort schon Menschen! Das Ruder ist heute im Landesmuseum in Schleswig ausgestellt.

Im 12. Jahrhundert, im Zuge der Christianisierung der hier ansässigen Slawen, entstand wohl unser Dorf Klinkrade. Westfalen, mit ihnen auch Stormarner und Holsten, kamen von Westen und von Süden, um im Lauenburger Land eine neue Heimstatt zu finden. Dazu mussten sie eine Lichtung in das damals dichte Unterholz roden. So kam Klinkrade auch zu seinem Namen, denn er bedeutet "Rodung im Klink", d.h. in einer Niederung zwischen zwei Anhöhen. Gemeint sind die beiden Endmoränenzüge im Westen von Sandesneben nach Labenz und im Osten von Kastorf bis Göldenitz.

Die Lage von Klinkrade war günstig gewählt: direkt an der "Sohrens" einem Teil der alten Landstrasse zwischen Hamburg und Lübeck, die damals noch nicht von Labenz nach Kastorf, sondern von Labenz über den "Klinkrader Totenweg" und dann weiter über Düchelsdorf und Rondeshagen nach Lübeck verlief.

Angelegt als Rundlingsdorf wuchs Klinkrade schnell: Im Jahre 1513 waren in Klinkrade bereits 8 "Vollhufner" und 4 "Kätner" steuerpflichtig und damit der Ort mit den meisten Vollhufnern im Amt Steinhorst. Der Rundling mit den Hufen verlief entlang der heutigen Dorfstrasse südlich des Brinks und der Sohrens und endete im Süden am Übergang über die "Smä Bäk", dort wo sich heute der Feuerlöschteich befindet. Die Kätnerhäuser befanden sich alle nördlich der Sohrens rund um den heutigen Brink.

Im Jahre 1667 verzeichnete das Erdbuch des Amtes Steinhorst bereits 12 Vollhufen und 8 Kätner. Das ganze Land gehörte jedoch nicht den Bauern, sondern dem Fürsten in Steinhorst. Die Bauern "bemeierten" lediglich ihre Höfe!

Die Landwirtschaft prägt heute wie in den vergangenen Jahrhunderten unser Ortsbild. Ihren großen Aufschwung erfuhr sie jedoch erst nach 1770 im Zuge der Verkoppelung. Damals wurde die Knicks angelegt, die heute so typisch für unser Landschaftsbild sind.

Rückschläge erfuhr die Dorfentwicklung durch die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen im Laufe der Geschichte, die immer mit Einquartierungen, Abgaben und Rekrutierungen verbunden waren. So "beherbergte" das Dorf Truppen aus vielen Nationen: Schweden, Dänen, Russen, Sachsen, Franzosen, Preußen, Amerikaner und Engländer.

Den letzten Weltkrieg überstand Klinkrade relativ unbeschadet. In seiner Folge wuchs jedoch die Einwohnerzahl durch die Ansiedlung von Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten um mehr als 50 Prozent auf heute über 600 Einwohner.

 

 

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