Geschichte und Geschichten der Turnerschaft Klinkrade
Im Monat Mai des Jahres 1936 wurde die Turnerschaft Klinkrade gegründet. Bis dahin waren die Sportler aus Klinkrade nach Sandesneben gefahren und hatten dort mitgeturnt. Der Lehrer Ludwig Burmeister wurde 1. Vorsitzender. Als Patenverein fungierte die Turnerschaft Mölln. Deshalb auch hier für uns die Bezeichnung Turnerschaft. Im Jahr 1936 wurde auch gleich ein Sportfest veranstaltet. Vor dem Kriege wurde außer Handball und Faustball nur geturnt. Die Mitgliederzahl ist in einem Bericht mit ca. 30 Erwachsenen Turnerinnen und Turnern vermerkt, außerdem gab es ein Schüler-Riege. Ludwig Burmeister blieb Vorsitzender bis 1945.
Mehrere Jahre wurde mit zwei Mannschaften an den Punktspielen teilgenommen. Im Winter 1947 konnte ich von einer Spartenleitertagung 4 Paar Fußballschuhe aus englischen Beständen mit nach Hause bringen. Was haben diese Schuhe alles aushalten müssen. An einem Tag zwei Spiele, vollgesogen mit Wasser. Erinnern möchte ich an ein Spiel in Mölln. Wir waren mit dem Bulldog und Anhänger, mit Strohballen als Sitzbänke, nach Mölln gefahren. (Was heute wohl die Polizei dazu sagen würde)? Dort trafen wir auf die komplette Liga-Mannschaft und verloren mit 20 : 0 Toren. Wir haben im Jahr 1947 alle 22 Spiele in der Punktrunde verloren und haben trotzdem weitergespielt. - Das zeugt doch von einem guten Geist im Verein.
In dieser Zeit wurde auch wieder mit dem Tischtennisspielen begonnen. Gespielt wurde auf der Diele von Gottfried Pein, wo auch geturnt wurde. Von 1955 - 1959 wurde im Klubzimmer der Gastwirtschaft Poehls in Labenz gespielt. Hier sei noch einmal an die schönen Stunden bei den Turnieren in Dwerkaten, Sandesneben, Nusse und Berkenthin erinnert (ein Glück, dass wir eine Vereinsfahne haben). Wer damals mit dabei war, wird sich bestimmt gerne daran erinnern und erfreuen.
Nach langem Hin und Her wurde dann am 09.05.1959 unsere Turnhalle ihrer Bestimmung übergeben. Alle Sparten wurden nun dort zusammengefasst. Es war zu der Zeit eine der ersten Hallen in dieser Größe, die auf dem Lande gebaut wurde. Vereinsmitglieder und vor allem die große finanzielle Mithilfe der Gemeinde Klinkrade haben dieses ermöglicht.
Im Jahre 1957 trat im Fußball eine Änderung ein. Mit dem SV Steinhorst wurde eine Spielgemeinschaft vereinbart, und wir haben seit der Zeit auf eine eigene Fußballsparte verzichtet.
Am 1.9.1959 wurde eine Schießsparte gegründet. 2 Luftgewehre wurden angeschafft. Die Turnhalle wurde nun an einem Abend in der Woche zum LG-Schießstand. Von 1962 bis 1972 wurde die Sparte nach Labenz verlegt. Im Klubraum der Gastwirtschaft Poehls wurde nunmehr 6 Ständen Luftgewehr und Luftpistole geschossen. In diese Zeit fallen auch die größten Erfolge in unserer Vereinsgeschichte. Zahlreiche Kreis-, Bezirks- und auch Landesmeisterschaften wurden errungen. Hier sei noch einmal an den unvergessenen Spartenleiter Hans Brüggmann erinnert. Die Schießsparte ging im Jahr 1972 eine Kooperation mit dem Schützenverein Kastorf ein und hat seitdem keine Selbständigkeit mehr.
Die Aufgaben der Fußball- und Schießsparte erfolgte, um den beteiligten Sportlern die Möglichkeit zu geben, in stärkeren Mannschaften ihren Sport zu betreiben.
Nachdem 1959 die Turnhalle freigegeben war, wurde mit Unterstützung von Wandersportlehrern Turnen und Gymnastik für Kinder und Erwachsene betrieben. Ab 1975 waren wir dann auf uns allein gestellt. Margot Löding übernahm die Leitung der Gruppen. Es herrschte immer reger Betrieb bei den Übungsstunden.
Die Vorsitzenden der Turnerschaft Klinkrade
1936 - 1945 | Ludwig Burmeister |
1945 - 1947 | Herbert Funck |
1947 - 1949 | Rudolf Redder |
1949 - 1963 | Karl-Heinz Bretzke |
1963 - 1964 | Ernst Löding |
1964 - 1974 | Fritz Grot |
1974 - 1985 | Gerhard Hase |
1985 - 2005 | Hans-Werner Peters |
2005 - 2006 | Gerd Vaßholz |
2006 - 2015 | Andreas Markmann |
2017 - | Tonja Liedtke |